Historie
Unsere Geschichte - Auszüge aus der Chronik zum 50-jährigen Vereinsjubiläm im Jahr 1997
Die Gründung der Bruderschaft
Man seht sich nach einem normalen Leben, nach Freude und Frohsinn, nach Gemeinschaft, um eine neue und
freundliche Zeit zu erleben.
Vor diesem Hintergrund umd dem Verlangen der Menschen folgend, sezten sich junge Männer aus Bremke und
Umgebung zusammen, um die Gründung eines eigenen Schützenvereins für die Dörfer Bremke, Frielinghausen,
Lochtrop und Husen zu betreiben. Die Voraussetzungen waren gegeben, denn diese Dörfergemeinschaft war
im kirchlichen Bereich schon seit Jahren miteinander vebrunden, wenn auch der endgültige
Zusammenschluss zu einer selbstständigen Kirchengemeinde erst im Jahre 1948 erfolgte.
Die Schützenvereine der umliegenden Ortschaften schickten sich ihrerseits ebenfalls an, wieder ihre
Schützenfest zu feiern. Somit hätten sich die, für Schützengeist und die Ideale eines Schützenvereins
interessierenden Männer aus Bremke weiterhin, wie bis zum Jahre 1939, in der Bruderschaft Reiste
eingliedern können, genau wie Männer aus Frielinghausen und Lochtrop sich der St. Peter und Paul
Schützenbruderschaft Eslohe zuwenden konnten.
Der Gedanke jedoch, einen eigenen Schützenverein zu gründen, ließ im Frühjahr 1947 die Männer unserer
Dorfgeschmeinschaft nicht mehr los. Man ging an die Arbeit - helfende Hände und kühle Köpfe waren
gefragt. Sie mussten die (Jung-)Männer innerhalb der Dorfgemeinschaft für Ihre Idee gewinnen und es
musste ein Standort für den Festablauf geschaffen sowie eine Vorstand gewählt werden, der die Gründung
dieses Schützenvereins nicht nur aus der Sicht des Schützenfests sah, sondern als eine Gemeinschaft,
die fest verankert im christlichen Glauben und mit starker Bindung an die ethischen und sittlichen
Werte dieser leidgeprüften Nachkriegszeit sein sollte.
Der Ortsgeistliche, Studienrat Flottmann, hatte seine Bereitschaft gegeben, als geistlicher Präses dem
Verein vorzustehen. Das Einverständnis von Franz Poggel, den Vorsitz des neuen Schützenvereins zu
übernehmen, war man sich ziemlich sicher, zumal Herr Poggel ja noch gewählter Vorsitzender der St.
Pankratius Schützenbruderschaft in Reiste war.
Unter Berücksichtigung all dieser Punkte und nach vielerlei Überlegungen wurde zu einer
Gründungsversammlung am 20. Juli 1947 in den Gasthof der Witwe von Robert Schulte-Fex in Bremke
geladen. Einstimmig wurde die Gründung einer Bruderschaft beschlossen. Sie wurde unter das Pastoral des
heiligen Hubertus gestellt und erhält den Namen 'St. Hubertus Schützenbruderschaft Bremke'.
Die ersten Jahre - 1947 bis 1960
Das Glück auf seiner Seite hatte der Schützenbruder Hubert Hanses aus Bremke - er wurde der erste
Schützenkönig unserer Bruderschaft! Der noch sehr junge König nahm mit Martha Kremer ein Bremker Mädel
zur Königin. Zum Festzug formierte sich ein stattlicher Hofstaat, die gesamte Bevölkerung nahm regen
Anteil.
Jung und alt freuten sich, es wurde getanzt, getrunken, geschunkelt und gesungen und laut Kassenbuch
wurde der erste Überschuss von einigen hundert Mark erwirtschaftet.
Das Jahr 1948 brachte die ersten Veränderungen: Der Vorstand bemühte sich, dass Schützenfest doch
lieber in einer Halle mit einem festen Dach zu feiern. So verhandelte man mit dem Gastwirt Schulte-Fex
wegen dem, auf der anderen Straßenseite gelegenen, größeren Gebäude, um darin das Schützenfest 1948 zu
feiern.
Es kam zu einer Einigung, jedoch war einiges zu tun. Der Fußboden musste in diese Halle eingebracht
werden und mit Hilfe eines Lakenzeltes wurde zum Bahndamm hin die Halle erweitert für
Sitzgelegenheiten, Toiletten, Lagermöglichkeiten, Küche und Speiseraum. Nach dem Schützenfest wurde
alles wieder abgebaut und die Halle wieder für landwirtschaftliche Zwecke verwendet. Das Schützenfest
fand in diesem Jahr am 20. und 21. Juni statt, dem Tag der Währungsreform. Alle Verbindlichkeiten
konnten vor dem Fest in Reichsmark geleistet werden. Da diese jedoch keine Zahlungssicherheit bot,
entschloß sich der Vorstand zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: man sammelte bei den Landwirten Gerste
und ließ dieselbe in einer bekannten Brauerei zu bier brauen. Limonade, Apfelsaft für Kinder und
Jugendliche sowie Spirituosen hatte man aus eigener Produktion. Somit mangelte es erstens nicht an
Getränken und zweitens kostete es nichts. Diesem Zustand war es zu verdanken, dass das Fest ein sehr
gutes Fest - zumindest hinsichtlich des Getränkekonsums wurde. Aber schnell kehrte die Nüchternheit
wieder ein, denn am 21. Juni war der Währungsstichtag und alle fingen mit 40 DM von vorne an.
Auch das Vogelschießen wurde anders als im Vorjahr gestaltet. Da die Behörden das Schießen mit
Druckluftgewehren gestatteten wurde der Vogel an einem Kranz mit Glühbirnen befestigt, wobei dieser zu
Boden fiel sobald die letzte Birne getroffen wurde. Der Fetzug am Nachmittag wurde von Hauptmann Poggel
hoch zu Roß angeführt. Die Ausführung der Musik oblag der Musikkapelle Wenholthausen, beim
Vogelaufsetzen spielte die Bremker Kapelle. Schützenkönig 1948 wurde Anton Becker (Frielinghausen) mit
Frau Maria.
Im darauffolgenden Jahr wurde auf der Generalversammlung beschlossen eine neue Vereinsfahne
anzuschaffen. Zum Fähnrich wurde der Landwirt Wilhelm Sommer gewählt. Zum Ende des Jahres waren auch
die letzten Kriegsgefangenen heimgekehrt. Sie wurden mit Freude begrüßt und in das
Mitgliederverzeichnis aufgenommen mit dem Status, dass Ihre Aufnahme und Mitgliedschaft auf das
Gründerjahr 1947 zurückdatiert wurde und sie somit zu den Gründungsmitgliedern gehörten.
Für das Schützenfest 1950 wurde ein Lakenzelt gemietet und gegenüber der Straßenkreuzung aufgestellt.
Die Vogelstange wurde erstmals unter den Eichen in der Emmecke aufgestellt auf dem Grundstück des
Landwirts Hubert Hengesbach. Auch hier wurde noch mit Hilfe des Glühbirnenkranzes der König ermittelt,
der erfolgreiche Schütze war Richard Greitemann aus Lochtrop. Erwähnenswert ist zudem, dass in diesem
Jahr erstmalig auf Pfingsten gefeiert wurde, was gemäß Beschluß der Generalversammlung vom 29. Januar
1950 auch in Zukunft so beibehalten werden sollte.
Im Sommer und Herbst 1951 wurde viel diskutiert über die doch eigentlich etwas primitiven Verhältnisse,
welche keine ordnungsgemäße Durchführung eines Schützenfestes zuließen. Gedanken nach etwas Größerem
und Besserem verfestigten sich in den Köpfen der damals Verantwortlichen. Ihnen war allen klar, dass
der jetzige Standort beibehalten werden musste. So entschied man sich nach Rücksprache mit dem
Eigentümer für einen Anbau am die bestehende Halle seitlich in Richtung des Bahndamms. Die
Verhanldungen verliefen erfolgreich und so konnte man sich auf der Generalversammlung am 2. Februar
1952 den Auftrag für die Durchführung geben lassen. Das bedeutete jedoch auch, dass schnell gehandelt
werden musste um das Schützenfest im selben Jahr im An-/Umbau feiern zu können. Es wurde beschlossen,
dass jeder Schützenbruder und jedes Ehrenmitglied für die Aufbringung der Kosten einen Einmalbetrag von
20 DM zu leisten hatten.
Zudem erfolgte ein Aufruf an alle Handwerker, am großen Werk mitzuarbeiten. Da dies erfolgreich war
konnte bereits am 1.Mai 1952 Richtfest gefeiert werden. Auch wenn die weiteren Arbeiten bis kurz vor
dem eigentlich Schützenfest dauerten war die Halle zum Fest fertiggestellt. Alle Schützen und die
Bevölkerung waren froh in einer Halle feiern zu können, die groß genug war, Witterungseinflüssen
standhielt und die auch im Bereich der Gastronomie allen Ansprüchen gerecht wurde.
In den Jahren darauf kehrte im baulichen Bereich etwas Ruhe ein, so konnte der Verein an seine eigene
Entwicklung denken. Auf der Generalversammlung 1954 wurde beschlossen, sechs Degen für die Offiziere
anzuschaffen. Auch der Beitritt zum Sauerländer Schützenbund wurde an jedem 31. Januar beschlossen.
Schützenkönig in diesem Jahr wurde Bruno Schulte, die Abrechnungsversammlung in jenem Jahr fand am 04.
Juli statt, dem Tag des Endspiels und die Weltmeisterschaft in Bern.
Im Jahr 1955 wurde der erstmalige und einmalige Vorschlag vom Vorstand gemacht auf dem Stangenabend,
statt zum Tanz aufzuspielen einen Konzertabend durchzuführen. Man entschied sich in einer mittels
Stimmzettel durchgeführten Versammlung für die Beibehaltung des Tanzabends.
Im personellen Bereich waren auch einige Veränderungen zu verzeichnen: Am 05. Februar 1956 wurde Vikar
Werner Neuß zum neuen Präses der Bruderschaft ernannt. Er hat uns 35 Jahre in diesem Amt begleitet, im
November 1990 haben wir Abschied von ihm genommen.
Im Jahr 1959 bat der Vorsitzende und Hauptmann Franz Poggel, inzwischen 69 Jahre alt, um Aufteilung
seiner Doppelfunktion und darum, einen jungen Mann zu finden der ihn in seinen Aufgaben, insbesondere
denen des Hauptmanns zu entlasten. Auf der Generalversammlung im Jahr 1960 standen Wahlen an und so
wurde der Schützenbruder Bruno Schulte aus Frielinghausen als neuer Hauptmann vorgeschlagen und
einstimmig gewählt.
Entwicklung und Etablierung - 1961 bis 1969
In der Mitte der sechziger Jahre fand in unserer Gemeinde die sogenannte Separation statt. Dies betraf
unsere Bruderschaft nur soweit, dass das Grundstück auf dem die Fatimakapelle steht, einen Eigentümer
haben musste. Die Schützenbruderschaft übernahm in der Generalversammlung vom 29. Januar 1967 das
Grundstück in ihr Eigentum. Die Kapelle blieb der Dorfgemeinschaft, insbesondere dem Dorf
Frielinghausen, wie es beim Bau der Kapelle gedacht war.
Die Bruderschaft nahm die Kapelle in ihre pflegerische Obhut und hat ihr in Renovierungen in den Jahren
1967, 1976 und 1993 ein gebührendes Aussehen an Dach, Turm und Gebälk gegeben. Diese schöne Kapelle,
auch Ehrenmahl genannt, veranlasst die Bruderschaft seit der Einführung des Volkstrauertags, Mitte
November der Gefallenen hier zu gedenken.
Immer bestrebt, die finanzielle Kraft des Vereins zu stärken, führte die Bruderschaft vom 15. September
bis 13. Oktober 1968 ein Preisschießen in allen drei dörflichen Lokalen durch. Das Endstechen war am
13. Oktober in der Schützenhalle. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen, die Erlöse wurden der
Schützenkasse zugeführt.
Nur der Gedanke 'nichts Eigenes' zu haben wie die Nachbarvereine - der Pachtvertrag lief in gut drei
Jahren aus - ließ uns nicht ruhen. Man wusste, dass etwas geschehen musste. Man munkelte von einer
Gemeindereform und die Schützenbruder waren sich sicher - wollte man jemals zu einem Grundstück oder
einem Gebäude kommen - jetzt war die Zeit reif aktiv zu werden. Kontakte mit der Gemeinde Reiste über
die Vertreter, allen voran Vorstandsmitglied Franz Sommer, bestanden schon seit einem Jahr. Es war für
die Bruderschaft sehr wichtig, dass sich alle Vertreter der Gemeinde mit dem Gedanken anfreundeten,
dass die Bremker willens waren, eine Schützenhalle zu bauen.
In der Generalversammlung vom 03. Februar 1968 wurde offensichtlich, dass auch die Mehrheit der
Schützenbruder sich dieses Ziel gesetzt hatte - sie drängten den Vorstand zu handeln. Es gab die
Möglichkeit, die alte Halle vom Eigentümer Schulte-Fecks zu kaufen und umzubauen oder aber einen Neubau
zu errichten.
So führte man Gespräche mit dem Eigentümer Schulte-Fecks am 10. September und 01. November des Jahres.
Es wurden Anträge an Gemeinde und Kreis gerichtet, man besprach sich mit Kreisoberst Siepe in
Wenholthausen, machte Kostenanschläge und Vorentwürfe für einen Neubau. Bei den geführten Besprechungen
wurde dem Vorstand immer wieder nahe gelegt, den Erwerb der alten Halle nicht durchzuführen. Die
ungünstige Lage an der B55 hätte externe finanzielle Unterstützung wohl ausgeschlossen. Am 05. November
war eine Vorstandssitzung im Architektenbüro Hümmler angesetzt, wo Einzelheiten wie Größenordnung und
Finanzierungsfragen festgelegt und besprochen wurden. Ein Antrag auf Finanzierungsbeihilfe an die
Gemeinde Reiste wurde entworfen und mit einem Vorentwurf und einer Baukostenaufstellung an den
Bürgermeister in Landenbeck und der Verwaltung in Eslohe gesendet, welche den Antrag auf die
Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen versprach - zwecks Antrag auf einen Zuschuss
wurde man an den Kreistagsabgeordneten Siepe verwiesen.
Mit diesem wurde das Vorhaben am 17. Dezember besprochen, am 30. Dezember wurde der Antrag an die
Kreisbehörde gestellt und am 09. Januar 1969 klärte man die Standortfrage bei einem Termin mit dem
Kreisbauamt.
In der Generalversammlung des Jahres 1969, durchgeführt am 02. Februar, wurde die Versammlung über die
bisherigen Aktivitäten für einen möglichen Neubau informiert und unter Punkt fünf der Tagesordnung
wurde über diesen abgestimmt: Von 90 abgegebenen Stimmen waren 84 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und
zwei Enthaltungen, zwei Stimmen waren ungültig. In dieser Versammlung standen auch die Neuwahlen des
Vorstands an. Trotz Drängen des geschäftsführenden Vorstands, sich noch drei Jahre zur Verfügung zu
stellen, lehnte der erste Vorsitzende Franz Poggel ab, erneut zu kandidieren. In der somit
durchgeführten Neuwahl wurde Hauptmann Bruno Schulte mit großer Mehrheit zum neuen ersten Vorsitzenden
gewählt. Zu dessen Nachfolger als Hauptmann wählte man den Bremker Josef Friedrichs.